Krebsschutz
Menschenschaden
Vor 130 Jahren gab es in Schweizer Gewässern noch massenhaft Flusskrebse. Heute sind sie fast verschwunden. Wir Menschen haben ihren Lebensraum zerstört, haben die meisten Fliessgewässer reguliert, gestaut, begradigt und das Wasser verschmutzt, vergiftet oder aus Bächen und Flüssen abgeleitet.
Krebspest
Ein zweiter Grund für die Abnahme der einheimischen Flusskrebse sind importierte und ausgesetzte Flusskrebsarten aus Osteuropa oder Nordamerika. Sie verdrängen unsere Flusskrebse. Die amerikanischen Flusskrebse übertragen zudem die Krebspest, eine Seuche, gegen die sie selbst immun sind. Die einheimischen Flusskrebse sterben daran.
Schutzhilfe
Die Stadt Kriens bittet Sie um Mithilfe beim Schutz der Krienser Flusskrebse: Bitte setzen Sie keine Krebse aus Aquarien oder aus anderen Gewässern in unseren Bächen aus. Fischer, Wassersportler und Bauarbeiter im Wasserbau bitten wir zur Verhinderung der Krebstpest, bei jedem Gewässerwechsel ihre Kleider, Geräte und Maschinen zu desinifizieren oder vollständig trocknen zu lassen und bei mindestens 25 Grad Celsius 24 Stunden lang trocken zu lagern.
Bilder von einheimischen Flusskrebsen siehe unter: Flusskrebse
Nicht einheimische Krebsarten gefährden unsere Flusskrebse
Signalkrebs (Pacifastacus leniusculus)
Bewohnt Uferzonen stehender und fliessender Gewässer. Ähnelt dem einheimischen Edelkrebs. Stammt ursprünglich von der Westküste Nordamerikas.
- Weiss bis türkisblau gefärbter Fleck an der Scherenoberseite
- 2-teiliger Augenwulst
- keine Dornen hinter der Nackenfurche
- Mittelkiel an der Stirnspitze
- Körperlänge bis 15 Zentimeter
Kamberkrebs (Orconectes limosus)
Bewohnt Ufer langsam fliessender und stehender Gewässer. Sehr widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Er lebt auch in verschmutzten und strukturarmen Gewässern. Stammt ursprünglich aus Nordamerika.
- Helle Scherenunterseite
- 1 ungeteilter Augenwulst
- Dornen vor und hinter der Nackenfurche
- Schwanzsegmente mit rostbraunen Querstreifen
- Körperlänge bis 12 Zentimeter
Roter Amerikanischer Sumpfkrebs (Procambarus clarkii)
Kommt in fliessenden und stehenden Gewässern vor und ist widerstandsfähig gegenüber Umwelteinflüssen. Sein ausgesprochener Wandertrieb lässt ihn auch grössere Distanzen an Land zurücklegen. Stammt ursprünglich aus dem Süden von Nordamerika.
- Scheren mit leuchtenden roten Warzen besetzt
- 1 ungeteilter Augenwulst
- braunrote bis schwarzrote Körperfarbe
- Körperlänge bis 13 Zentimeter
Bild 1 - 4: Michel Roggo http://www.roggo.ch/
Artenbeschriebe: Flyer Krebse in der Nordwestschweiz http://www.flusskrebse.ch/pdfs/bestimmungsschl%C3%BCssel_ag.pdf
Kein Lebensraum für Flusskrebse
Kanalisierte Gewässer
Gewässer mit unüberwindbaren Hindernissen
Bildnachweis: Bild 5-7: Stadt Kriens, Umwelt- und Sicherheitsdienste